Liebe Leser:innen,
«Was sind eigentlich eure übergeordneten Ziele?», fragt meine zufällige Bekanntschaft im Zug. «Ich will, dass Fische als lebendige Wesen und nicht als Proteinlieferanten wahrgenommen werden», sage ich. fair-fish entstand vor 27 Jahren, um diesen vermeintlich stummen Tieren eine Stimme zu geben. Unvorstellbare 3 Billionen von ihnen lassen jährlich ihr Leben - sei es direkt für die menschliche Ernährung, sei es als Futter für andere Tiere. Konsumenten, Forscherinnen, Züchter, Händlerinnen, ja alle sollen diesen grundlegenden Respekt entgegenbringen. Und zwar sowohl in der industriellen Fischerei, wo sie meist elendiglich ersticken, als auch in der Mast oder Aquakultur, wo sie – zumindest in den grossen industriellen Anlagen – ohne jegliche Rücksicht auf ihre natürlichen Bedürfnisse leiden müssen. Darauf ist die Arbeit von fair-fish ausgerichtet: Projekte gegen Fischleid in Fischerei und Zucht. Mittels Forschung und Kommunikation. Mit herzlichen Grüssen, Fausta Borsani, Geschäftsführerin fair-fish |
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fish-facts Nr. 44
Das fish-facts Nr. 44 steht zum Download bereit. Es erwarten Sie unter anderem Artikel zum Lachs, zum Projekt Beratung von Aquakulturen in der Schweiz, Deutschland und Österreich, sowie zu der Erweiterung der fair-fish database. |
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Symposium
Die frei zugängliche Datenbank fair-fish database ermöglicht Erkenntnisse betreffend dem Wohlergehen von Fischen und anderen Wassertieren in Zucht und Fischerei. Jüngst haben wir am Symposium „Das Leben von Tieren auf humane Weise beenden“ in Bern, Schweiz Erkenntnisse zur Betäubung und Schlachtung von Fischen präsentiert. Fakt ist: nur für wenige Fischarten in der Zucht gibt es Schlachtprotokolle. Der grösste Mangel betreffend Tierwohl in Fischzucht und Fischerei betrifft das Ende des Tierlebens: die meist fehlende Betäubung und Schlachtung. Siehe: Volstorf, Jenny, Caroline Marques Maia, María J. Cabrera-Álvarez, and Sebastian Scholz (2024). Application of slaughter protocols for aquatic species in aquaculture. Poster for the conference "Humanely ending the life of animals", 06.-07.03.2024 in Bern/Switzerland |
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Neuer Bericht von Carefish/catch
Das Projekt Carefish/catch will bessere Standards für weniger Tierleid in der Fischerei. Dazu identifizieren Wissenschaftler:innen geeignete Maßnahmen. Kürzlich veröffentlichte das Projekt-Konsortium, zu dem fair-fish auch gehört, Empfehlungen zur Ringwadenfischerei. Die Wichtigste: die sofortige Betäubung der gefangenen Fische. Die Schlachtung sollte erfolgen, solange die Tiere bewusstlos sind, noch vor dem Sortieren, durch Eintauchen in Eiswasser (Tod durch Unterkühlung) oder Lagerung auf Eis (Tod durch Erstickung und Unterkühlung). Diese Maßnahmen führen zur bestmöglichen Qualität des Fleisches, was eine zusätzliche Motivation für die Industrie ist. Um Betäubung und Schlachtung zu implementieren, bedarf es aber weiterer Forschung und Innovation. Bericht herunterladen (Englisch). |
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Summer Shoal
Im 2023 haben wir die fünfte Edition der Summer Shoal organisiert und durchgeführt. Auch im 2024 wird eine Zusammenkunft zum Thema Wohlergehen und Leiden der Fische oder Fischwohl stattfinden. Dieses Jahr werden wir eine online-Veranstaltung durchführen. Daten und Anmeldungsmodalitäten werden noch kommuniziert. |
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