Fabriktrawler Heinaste, Mehrheitseigner Samherji, seit 2018 unter Namibias Flagge (zVg)
Isländischer Konzern plündert Namibia
«Fishrot» ist einer der übelsten Korruptionsfälle illegaler Plünderung von Fischbeständen im Weltsüden. Das muss ans Licht!
Island ist ein kleines Land mitten im Nordatlantik, das seit je vom Fischfang lebt. Einige heimische Fischereiunternehmer wurden dabei richtig gross, zu gross für die nun übernutzten Fischbestände in der Region, um die man sich mit der EU und den Schotten streiten muss. Also holt man den Rohstoff anderswo; Samherji, der grösste dieser Fischkonzerne, gar am andern Ende der Welt, in Namibia.
Korruption und Giftanschlag
Dass in Namibia Korruption herrscht, kommt einem Konzern wie Samherji gerade recht. Profit winkt, wenn man die Ware dort holt, wo sie billig und ohne lästige Auflagen zu haben ist, und sie dort verkauft, wo höchste Preise locken. Man kann diesen «komparative Kostenvorteil» mehr oder weniger unanständig ergattern. Samherji entschied sich für die verwerflichste Variante, wie die taz 2020 berichtete: Bestochene Minister verhalfen den Isländern zu Fisch, auf den sie gar kein Anrecht hatten. Bis der Samherji-Verantwortliche vor Ort, Johannes Stefànsson, genug hatte und auspackte. Was ihn teuer zu stehen kam: Er überlebte mehrere Giftanschläge mit knapper Not, ist aber seit vier Jahren wirtschaftlich und vor allem gesundheitlich ruiniert. Doch er kämpft weiter, damit Samherji und den Ministern endlich der Prozess gemacht wird.
fair-fish unterstützt Aufklärung
Fisch ist eines der global am meisten gehandelten Güter. Handel mit Fisch kann so toxisch sein wie jener mit Waffen oder Rauschgift. Das Verhalten von Samherji ist ein besonders drastisches Beispiel. Johannes Stefànsson dokumentiert den Fall ausführlich auf seiner Website fishrotwhistleblower. Spender von fair-fish unterstützen ihn dabei finanziell. Weitere Spenden mi tdem Vermerk «Fishrot» sind willkommen.